Nadine Odermatt, eine herausragende Leichtathletin mit einer beeindruckenden Laufbahn, hat sich entschieden, ihre Karriere als Hochspringerin zu beenden. Ihre Entscheidung, nach wiederholten Schmerzen im Kniebereich aufzuhören, markiert das Ende einer Ära voller Erfolge und Hingabe zum Sport.
Die Kernserin begann als Schülerin in der Leichtathletik im Ortsverein und blieb der Leichtathletik Kerns stets treu. Im Jugendalter konnte sie 2015 zur Trainingsgruppe in Sarnen unter der Leitung von Thomi Rymann stoßen, die entschlossen in Richtung internationaler Ziele arbeitete. Durch zusätzliche Trainings in Magglingen während den Wintermonaten wurde der Kontakt zum Hochsprungtrainer Ruedi Nyffenegger geknüpft. Diese Zusammenarbeit trug schnell Früchte und Odermatt wurde 2016 bereits Schweizer Meisterin in der Halle und im Freien in der U16-Kategorie. Insgesamt erreichte sie 24 Medaillen bei Schweizer Meisterschaften, davon acht Titel im Einzel- und drei Titel bei Teamwettbewerben.
Buenos Aires als Höhepunkt
Ihr Höhepunkt war zweifellos die Teilnahme an den Olympischen Jugend-Sommerspielen 2018 in Buenos Aires (Argentinien), wo sie den 12. Platz erreichte. Zudem kann sie auf das Europäische Olympische Sommer-Jugendfestival 2017 (EYOF), auf zwei Europameisterschaften im U18- und U20-Bereich sowie auf einen persönlichen Rekord von 1,80 Metern zurückblicken, den sie 2019 als Achtzehnjährige erstmals übersprang. Nach ihrer KV-Lehre bei der Gemeinde Kerns und der Berufsmatura begann sie ein Teilzeitstudium im Bereich Sportmanagement, das sie im Januar 2026 abschließen wird. Sie fand auch eine ideale Teilzeitanstellung beim Schweizer Ruderverband, die sich perfekt mit dem Spitzensport und dem Studium kombinieren lässt.
Trotz ihres Wunsches, ihre Sportkarriere fortzusetzen, war sie gezwungen, ihre sportlichen Ambitionen zu überdenken. Ein früherer Bänderriss im Speertraining und wiederkehrende Schmerzen im Fuß und Knie beeinträchtigten ihr Training und ihre Entwicklung in den letzten Jahren. Dies zeigt, wie anfällig eine Sportkarriere sein kann, und sie musste einsehen, dass ihr Körper den erforderlichen Belastungen im Hochsprung nicht mehr gewachsen war.
Odermatt dankt ihren langjährigen Trainern Ruedi Nyffenegger und Thomi Rymann, ihren Eltern, dem Athletikzentrum Sarnen-Unterwalden, der LA Kerns und allen, die sie auf ihrem Weg unterstützt und begleitet haben. Besonders erwähnt sie Thomi Rymann, der sie von der Schülerin bis zur Frau im Leistungssport begleitet und geformt hat. Seine Leidenschaft und sein Wille, seit über 30 Jahren fast täglich für junge Menschen da zu sein, seien eine große Inspiration für sie gewesen, und sie habe viel von ihm lernen können.
Die Wege trennen sich nicht
Rymann gibt Nadine Odermatt das Lob zurück: Menschen wie sie zu begleiten, gebe ihm die Motivation, dies immer wieder aufs Neue zu tun. Mit Sandra Röthlin und Tina Baumgartner war Odermatt eine der „Treiberinnen“ der Vision, an internationalen Großanlässen teilzunehmen, und ein wichtiges Mosaik sowie Vorbild für Athletinnen wie Julia Niederberger, die letztlich die Olympia-Vision des Athletikzentrums Sarnen-Unterwalden erfüllt hat. Die Wertschätzung, dass sie im Athletikzentrum Sarnen-Unterwalden ab sofort als Trainerin unterstützt und den gesamten „Baukasten“ versteht, sei kaum in Worte zu fassen.
„Etwas Wehmut kommt schon auf, wenn wir auf die zehn wunderbaren Jahre zurückblicken“, so Rymann weiter, „aber auch viel Freude darüber, dass sich die Wege nicht trennen und es als Trainerteam weitergeht.“
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