Auf und ab - Perfekte Leistungen und leider etwas zu viel Pech - die Kontraste konnten nicht extremer sein.
Überragende Sereina Liem
Geplant war für sie am Samstag im 100 m Lauf der WU 18 ein, maximal zwei Läufe und im Hinblick auf den Hürdenlauf am Sonntag nicht zu viel Substanz zu verlieren. Nach dem Halbfinal mit neuer Bestleistung von 12.04 sec war die Chance auf den dritten Rang zu gross, dass wir entschieden das Finale zu laufen. In einem Lauf für die Geschichtsbücher, in welchem Xenia Buri, LC Kirchberg den U20 Schweizerrekord von Mujinga Kambundji von 11.66 sec auf 11.63 sec verbesserte, pulverisierte Sereina ihren Bestwert auf 11.92 sec welcher mit dem sensationellen 3. Rang belohnt wurde.
Am Sonntag doppelte sie mit Silber im 100 m Hürdenlauf nach - wiederum triumphierte Xenia Buri, Sereina verlor auf die 5. schnellste in Europa im Halbfinale nur 0.05 sec und im Finale 0.14 sec. Ihre neue Bestleistung im Halbfinale in 13.72 sec bedeutet ebenfalls ein Spitzenwert in Europa - und dies im jüngeren Jahrgang in dieser Kategorie.
Unglücklich kämpfender Sven Rymann, MU18, trotz Rang drei im 110 m Hürdenlauf. Nur ganz knapp verpasste er Gold. Leider machte er im Finale nach der zweiten und dritten Hürde etwas zu lange Schritte, welche die Beschleunigung auf das Toptempo verhinderte und den kleinen Rückstand auf zwei Kontrahenten verursachte, die er in letzter Zeit immer schlagen konnte. Mit seiner Form wäre eine Zeit Nahe am Schweizerrekord möglich gewesen, dies zeigte die Zeit im Halbfinale von 13.75 sec. Im Weitsprung übertrat er seine zwei besten Versuche, die über 7 m waren, ganz knapp - anstatt Rang zwei, war es dann Rang 5. mit 6.77 m. Schlussendlich hat er alles gegeben, und dass eine Medaille gewinnen, auf so hohem Niveau nicht selbstverständlich ist, zeigte das noch viel unglücklichere Kämpfen von Vanessa Feierabend, 800 m WU18 und Aline Rymann, Diskus WU16 - Vanessa verpasste nach einem Rempler, bei dem sie aus dem Gleichgewicht kam, trotz tollem Endspurt, das Finale der besten acht um 0.10 sec und Aline, als Jahresbeste, lief es nach tollem Einwerfen, mit etwas zu verkrampften Würfen nicht viel besser - als neunte verpasste sie den Finalwettkampf nur knapp, und die Chance mit drei weiteren Würfen das Blatt zu wenden. Für beide gilt Kopf hoch und weiter gehen - solche Erlebnisse passieren auch den besten der Welt an Grosswettkämpfen immer wieder. Beide haben das Beste versucht.
Mit drei Medaillen auf sehr hohem Leistungsniveau dürfen für trotzdem auf eine zufriedenstellende Meisterschaft zurückblicken. Herzliche Gratulation.