Mia Feer sorgt für einen Rekord, Michelle Liem gewinnt zwei Medaillen
Der Aufschwung in der Zentralschweizer Leichtathletik zeigt sich an der Nachwuchs-Hallenmeisterschaften in Magglingen eindrücklich. Die Saison ist aber auf den Sommer ausgerichtet.
Sie sorgte für den Höhepunkt des ersten Wettkampftages und stahl den Sprinterinnen und Sprintern die Show: Mia Feer. Im Kugelstossen der Kategorie U20 holte die 19-Jährige mit 15,12 m nicht nur den absehbaren Meistertitel, sie realisierte ebenso einen neuen U20-Schweizer-Rekord. «Das ist das grosse Ziel gewesen für dieses Wochenende», sagte sie.
Es handelte sich nicht um den ersten Rekord der Römerswilerin vom Verein Audacia Hochdorf. Bereits am Vorwochenende sorgte sie für einen Eintrag in die Rekordlisten von Swiss Athletics. Mit ihrem Stoss auf 14,82 m wurde sie mit SM-Bronze bei der Elite in St. Gallen ausgezeichnet. Nun steigerte sie sich nochmals um 30 cm. «Der Erfolg in St. Gallen war zwar schön, aber gesättigt fühlte ich mich danach nicht», sagt sie. Vielmehr wusste sie, «dass ich noch mehr draufhabe». Vor allem technische Mankos machte sie mit Trainer Terry McHugh aus. Bei Nationaltrainer McHugh trainiert die Luzernerin seit letztem Herbst neu, und zwar in Zürich.
Ziel ist Qualifikation für die U20-WM
Nach dem Rekordstoss gleich im ersten Versuch fiel die Spannung zusammen. Richtig weite Stösse glückten Feer keine mehr. Aber nun hat sie ihre letztjährige Freiluft-Bestmarke (14,73 m) endgültig hinter sich gelassen. Die Weitenjagd kann im Freien weitergehen. Ein klares Ziel verfolgt Mia Feer dabei: die Qualifikation für die U20-Weltmeisterschaften von Ende August in Lima (Peru). Eine Weite von 14,50 m ist gefordert. Der Hallenrekord nützt ihr insofern nichts, als dass sie den Qualifikationswert in der Selektionsperiode von Ende April bis im August erfüllen muss. Sie sagt: «Ich bin guter Dinge und voller Selbstvertrauen.» Sie will sich weiter steigern, konstant zwischen 14,50 m und 15 m stossen und dann «auf den Ausreisser warten».
Die Moral weiter aufpoliert hat sie am Tag nach dem Rekordstoss. An der Wurf-SM in Luzern sicherte sie sich mit Diskus-Bronze eine weitere Medaille. Selbstvertrauen für die kommenden Wochen und Monate ist getankt.
Hallensaison hat für Liem nicht höchste Priorität
Michelle Liem gelang in Magglingen zwar kein Rekord, aber sie eroberte sich gleich zwei Medaillen. Die 19-Jährige von der LA Nidwalden wagte einen Doppelstart über 200 und 400 m. Und die Kantonsschülerin reüssierte. Im Final über 200 m realisierte sie mit 24,52 Sekunden eine neue persönliche (Hallen-)Bestzeit – und gewann Bronze. «Diese Leistung zeigt mir, dass die Basis, sprich die Geschwindigkeit, stimmt», freute sie sich.
Ihrer Favoritenrolle gerecht wurde die regelmässige Teilnehmerin an den internationalen Nachwuchs-Titelkämpfen der letzten drei Jahre über 400 m. Sie siegte mit 55,15 Sekunden und einem komfortablen Vorsprung (1,8 Sekunden) auf ihre erste Verfolgerin. Somit feierte Liem ihren ersten Titelgewinn bei den U20. Da konnte sie verkraften, dass ihr letztes Jahr mit 54,32 Sekunden eine bessere Zeit glückte. «Der Prozess stimmt», sagte sie.
Liem misst der Hallensaison nicht höchste Priorität bei. Vielmehr betrachtete sie die Hallenmeisterschaften als Standortbestimmung. Bereits jetzt blickt sie in Richtung Sommer. Ein reizvolles Ziel stellen auch für sie die U20-Weltmeisterschaften dar. «Die Chancen, dass ich die Qualifikation schaffe, ist gegeben – sofern ich gesund bleibe», sagt sie. Liem muss dafür unter 55,40 Sekunden laufen.
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